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1. Für Seminare - S. 155

1912 - Breslau : Hirt
5. Südasien. 155 92. Tor und Turm eines Tempels in Madura (Provinz Madras). (Aus Boeck, Durch Indien ins verschlossene Land Nepal.) Eine Art Prozession von Wallfahrern, an ihrer Spitze geschmückte Elefanten, die Sinnbilder göttlicher Weis- heit, verläßt gerade das Tor des mit vergoldetem Dache ausgestatteten Tempels. Das ziemlich niedrige Innere ist im Vergleich zu dem reich und kunstvoll ausgestatteten Äußern wenig künstlerisch gebaut und ausgeschmückt, mit Bildwerk aus Holz und Stein überladen.

2. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 208

1867 - Frankfurt a.M. : Jaeger
208 des in eine Pfanne mit siedendem Fett. Die Kunst besteht darin, daß das Gericht eher auf den Tisch kommt, als das Eis in der Teighülle geschmolzen ist. Entweder verbrennt man sich, wenn man dies verspeisen will, oder zer- beißt man es, so empfindet man die Kälte des Eises. Die chinesischen Frauen werden von Jugend auf schlecht behandelt und verachtet. Das Mädchen lebt abgeschlossen von der Außenwelt, muß arbeiten wie eine Magd, erhält keinen Unterricht als im Nähen, und wird zuletzt wie eine Waare an den Meistbietenden wider ihren Willen verkauft. So glänzend der Brautschmuck, so festlich die Hochzeit auch ist, so wenig benei- denswerth ist das Loos, welches ihrer im Hause ihres Mannes wartet. Sie darf nicht mit der Familie am Tisch essen, sondern muß den Mann und die Söhne bedienen, und speist erst, wenn alle gesättigt sind, abseits nur wenig und schlechtere Kost. Unter diesen Umständen ist es erklärlich, daß viele Frauen sich tobten und viele Mütter ihre Töchter aussetzen. Die Chinesen sagen, die Frauen haben keine Seele, sondern nur die Männer. Ein Grundzug des chinesischen Charakters ist unbegrenzter Stolz; China ist ihm der Mittelpunkt der Erde und berufen, über alle zu herrschen. Neben diesem Stolze besitzt der Chinese eine lächerliche Kleinigkeitskrämerei. Alles geschieht nach bestimmten Regeln, wie vor 2000 Jahren auch. Er steht nach Regeln auf, er wäscht sich, macht und empfängt Besuche, grüßt, spricht, schreibt arbeitet, ruht — Alles nach hergebrachten Regeln. Gefühllosigkeit, Ei- gennutz, Unsittlichkeit, Falschheit werden als Schatten-, Wißbegierde, Höflichkeit, Mäßigung, Heimathliebe, Achtung vor älteren Personen als Lichtseiten ihres Charakters angegeben. Den angeborenen Hang zum Lernen unterstützen in China unzählige Schulen aller Art, und die Aufmerksamkeit und Ehrerbietig- keit der chinesischen Schüler gegen ihre Lehrer soll die in unseren Schulen beobachtete weit übertreffen. Der Beherrscher des himmlischen Reichs führt den Titel Kaiser, „der himmlische Sohn"; er ist unumschränkter Herr über Leben und Tod seiner Unterthanen. Er ernennt alle Beamte, welche Quane (Vorgesetzte) oder Mandarine (Befehlshaber) heißen. Jeder von diesen muß studirt haben und geprüft sein. Kein Mandarine kann ohne besondere Einwilligung des Kaisers etwa neue Verordnungen erlassen oder alte außer Kraft erklären. In keinem Lande der Erde sollen so weise und so väterliche Gesetze bestehen als in China. Ueberall im Lande herrscht Ordnung und Sicherheit, für welche Tag und Nacht eine zahlreiche Polizei wacht. Das Kriegsherr soll 13/2 Mill. Mann stark, aber schlecht bewaffnet sein. Die Mehrzahl führt Bogen, Pfeile und Schwerter. Ihre Feuergewehre haben keine Schlösser. Nicht selten tragen die Soldaten Sonnenschirme. Mit Recht bezweifelt man, daß die chinesischen Soldaten einem europäischen Heere nachhaltigen Wider- stand leisten könnten. Ihre Seemacht wenigstens ist noch jedesmal ordent- lich zu Paaren getrieben worden. Dieselbe besteht aus 2000 Kriegsdschonken, welche zwar stark bemannt, aber höchstens mit je 10 Kanonen armirt lind. Im eigentlichen China soll es 2600 Städte geben; die Städte ersten Ranges heißen Fu, die zweiten Ranges Tscheu. ' 1. Das eigentliche China zerfällt in 18 wohlbevölkerte Provinzen. Hauptstadt ist Peking, 2 Mill. E.

3. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 227

1867 - Frankfurt a.M. : Jaeger
227 5. El-Ahsa (Lahsa), ein Seeräubernest am persischen Meerbusen, welchem 1809 die Engländer eine tüchtige Lection gaben, treibt Ackerbau und Handel, besonders in der Stadt El-Katis (El-Chatts, Gerra bei den Alten). 6. Nedsched (das wüste A.) ist ein Gebirgsland, welches siüher die dpirch den Pascha von Aegypten 1811 — 1834 ausgerottete Secte der Wahabitcn (Wechabiten) bewohnten. Die uns unbekannten Wüsten werden von zahlreichen Beduinen- Stämmen durchschwärmt. Tie Hauptstadt der Wahabiten ist Deraijeh, 15,000 E. Nedsched versorgt die Nachbarländer mit Kameelen. 8 92. Die asiatische Türkei (31,600 Q.-M., 16 Will. Einw.) umsaßt Babylonien, Assyrien, Mesopotamien, Armenien, Kleinasien und Syrien, sammt Palästina, welche vom 20 Paschas regiert werden. Die Bevölkerung ist aus Türken, Griechen'drusen, Armeniern, Maroniten, Kur- den, Israeliten re. gemischt, und dem Sultan von Konstantinopel Unterthan. Die Türken gehören zum Stamme der Tartaren und sind ursprünglich in den Steppen zu Hause, welche jetzt von ihren Stammesverwandten, den Kirgisen, Bucharen, Usbeken, Turkomannen, besetzt sind, also zwischen dem Kaspi-See und dem Altaigebirge. Bon den Arabern zur Annahme des Islam gezwungen, zeichneten sie sich durch ihre Tapferkeit bei jeder Gelegen- heit aus; sie bildeten die Leibwache der Chalisen. Ein türkischer Stamm, die Seldschucken, stifteten ein großes Reich, indem sie der arabischen Herr- schaft ein Ende machten. Das Reich der Seldschucken unterlag später der Mongolen-Herrschast, von der sich ein anderer türkischer Stamm, die Os- manen, frei machte. Ihm hat das osmanische Reich seinen Bestand zu verdanken. Es ist bekannt, daß die Türken vor 300 Jahren gefürchtete Gegner der europäischen Christenheit waren; in den meisten christlichen Kirchen bestanden Kirchengebete gegen die Türken, seitdem Wien zwei Mal von ihnen belagert worden war. Jetzt ist die Furcht vor der türkischen Macht verschwunden; der jetzigen europäischen Kriegskunst können sie trotz aller. persönlichen Tapferkeit auf die Tauer nicht widerstehen. Einfach und gemächlich lebt der Türke; den Genuß des Weines verbietet der Koran, doch wird dieses Gebot bereits vielfach übertreten. Sie trinken aber Scher- bet und essen Opium. Der Scherbet ist ein kühlender Trank, welchen man aus Himbeeren-, Erdbeeren-, Aprikosensaft, Zucker und Wasser mischt. Das Opium, welches man aus der Mohnpstanze gewinnt, wird in der Gestalt von Pillen genommen, und ist sehr berauschend. Tanzen, Karten- oder Würfelspiel verbietet der Koran; will der Türke sich erholen, so geht er ins Bade- oder ins Kaffeehaus. Die Armenier haben wegen der Unfruchtbarkeit ihres Landes sich in allen Gegenden, des Handels wegen, verbreitet, und werden als ein ernstes, dienstfertiges Volk von sanftem, furchtsamem Charakter geschildert. Sie sind 15*

4. Ausgewählte Lesestücke aus deutschen prosaischen Musterschriften für höhere Bürgerschulen und die unteren Klassen der Gymnasien - S. 81

1810 - Berlin : Realschulbuchh.
Erzählungen. . 81 7. Unternimm nichts, ohne vorher den Aus- gang reiflich zu erwägen. Ein Tatar - Chan ritt einst mit seinen Großen auf die Jagd. Unterweges begegnete ihm ein Der- wisch, welcher einmal nach dem andern laut ausrief: „wer mir hundert Denares giebt, dem will ich einen guten Rath geben!" Der Chan war neugierig, und fragte den Der- wisch, worin fein guter Rath bestehe? „Du sollst Ihn hören, Herr," antwortete der Derwisch, „wenn du Befehl ertheilst, daß mir die hundert Denares ausgezahlt werden." Der Chan ließ ihm die Summe reichen, und der Derwisch sagte mit war- nender Stimme: „Unternimm nichts, ohne vorher den Ausgang reiflich zu erwägen!" und ging seine Straße. Das Gefolge des Chan lachte, und spottete über den Rath des Derwisches, welchen er sich so theuer bezahlen ließ. Indessen der Chan äußerte sich ganz entgegengesetzt darüber. Der aute Rath, sagte er, welchen mir der Der- wisch ertheilt hat, ist freilich eine sehr allgemeine Klugheitsregel; allein eben, weil sie so allgemein ist, wird sie am wenigsten befolgt, und dieß war es viel- leicht, weswegen sie der Derwisch mir so hoch an- schlug. Für künftig soll sie mir nie wieder aus dem Gedächtnisse kommen, und um dieß gleichsam un- möglich zu machen, soll sie über alle Thüren mei- nes Pallasts, an alle Wände meiner Gemächer und auf meine sämmtlichen Geräthschaften in deutlicher Schrift gesetzt werden. Nach einiger Zeit faßte ein ehrgeiziger Bey den Vorsatz, den Chan aus dem Wege zu schaffen und sich des Throns zu bemächti- gen. Er erkaufte den Leibarzt für eine nahmhafte Summe, den Chan, sobald sich die Gelegenheit dazu zeigen würde, mit einer vergifteten Lanzette zur Ader zu lassen. Diese Gelegenheit ereignete sich in kurzem. Wie aber dem Arzte in dem silbernen Becken^ welches zur Auffangung des Blutes vorgehalten wurde, die 1l F

5. Charakterbilder aus der Völkerkunde - S. 77

1895 - Leipzig : Hinrichs
Türke. 77 5. Türke. Die Balkan-Halbinsel gehört zu den reichsten und frucht- barsten Ländern der Erde. Aber trotz des Reichtums an Natnrerzeugnissen aller Art übertrifft in der Türkei die Einfuhr die Ausfuhr um das Vierfache. Hier ist die Erklärung in der Eigenart, in der Stumpfheit, in der Trägheit vor allem zu suchen. Trägheit und Gleichgültigkeit sind der Hauptzug des türkischen Charakters, diese arten oft in Stumpfsinn aus und erzeugen eine Schlaffheit und Unthätigkeit, wie man sie bei keinem anderen Volke findet. Vom Morgen bis zum Abend kann der Türke rauchend auf feinem Teppich liegen. Hundert- mal sieht man ihn durch dieselbe Straße wandern, ohne daß er über irgend ein Haus Auskunft geben kann; ja es giebt sogar Türken, die in Konstantinopel geboren und in ihrem ganzen Leben nicht nach Skntari gekommen sind. — Diese angeborene Unthätigkeit erklärt auch den Stolz des Türken, wie sie seine Unwissenheit begreiflich macht. Er sieht in jedem Franken einen Bettler, der, um sich vor Hunger zu bewahren, sich bei Tag und Nacht abmühen muß. Allerdings giebt er zu, daß die Europäer viele Kunstfertigkeiten besitzen, die ihm fremd sind; aber eben hierin findet er einen Beweis ihrer Armut. Ihm ist alles, was nicht Türke ist, ein Volk von Handwerkern, das zur Arbeit, aber nicht zum Genuß berufen ist, während er selbst nur in der Welt zu sein glaubt, um sein Leben gemächlich zu genießen. Merkwürdig ist die Achtung, welche der Türke vor fremdem Eigentum hat. Obgleich er, wie alle Morgenländer, nach Gewinn lüstern ist, so befriedigt er seine Habsucht doch fast nie auf unerlaubte Weise. Im Morgenlande ist es Sitte, fast alle Waren an Thür und Fenstern zur Schau zu stellen, so daß die meisten Städte großen Marktplätzen gleichen, und dennoch verschließt niemand zur Nacht seine Hütte, sondern be- gnügt sich damit, sie mit einem Tuche zu verhängen. Dieser Gebrauch herrscht auch auf den ungeheuren Märkten in Kon- stantinopel, auf denen die Schätze des gesamten Morgenlandes zusammenfließen. Der Türke glaubt sich ferner gegen Nicht- Mohammedaner zu allen möglichen Gewalttätigkeiten be- rechtigt; er schlägt sie tot, aber er betrügt sie nicht. Daß die Türken ein sehr religiöses Volk sind und die Frömmigkeit weniger in die Beobachtung äußerlicher Gebräuche

6. Generalfeldmarschall Graf Moltke - S. 23

1890 - Langensalza : Schulbuchh. Gressler
23 Stadt. Wenn eine Hand voll kleiner roter Häuser, einige Moscheen und Fontainen vom Himmel auf die Erde herabfielen, so könnte der Bauplan nicht bunter ausfallen, als der dieser Stadt. Man erstaunt, daß man noch Wege und Fußsteige durch die Häusermasse findet. Hoch über das Ganze ragt das alte Schloß oder die Festung von Smyrna, welche in der fernsten Vorzeit erbaut, von den Genuesern mit Türmen versehen ist, und welche die Türken jetzt verfallen lassen. Einige Trümmer aus demselben Hügel werden die Schule des Homer genannt. Dahinter erheben sich die blauen Berge Kleinasiens." — Von seiner Rückkehr von Smyrna schreibt Moltke von Bujukdere aus: „Ich bin diesen Augenblick sehr beschäftigt mit einer Arbeit, die mir zugleich viel Verguügeu macht, nämlich mit der Aufnahme des Terrains zu beiden Seiten des Bosporus; es giebt dabei viele Berge zu erklettern, aber die Mühe wird durch die wunderschönen Aussichten belohnt, auch ist es wohl das erste Mal, daß ein Franke seinen Meßtisch in den Höfen des Serajs aufstellt. Früh morgens stehe ich auf und lasse mich gleich ins Meer hinabgleiten; nach dem köstlichen Bade trinke ich meinen Kaffee und trete mein Tagewerk an, entweder in einer Schaluppe mit Segeln, oder im schnellen Ruderfahrzeug, oder landwärts zu Pferde. Die tägliche Arbeit dauert 9 bis 10 Stunden, und abends finde ich mein Diner vortrefflich. Ich habe eine offene Ordre in türkischer Sprache, welche mich ermächtigt, in allen Festungen und Batterien einzutreten und so viel Soldaten, wie ich will, zur Begleitung mitzunehmen." „Heute habe ich zum erstenmal an der Pforte des Seraskiers die Bastonnade austeilen sehen. Es waren fünf Griechen, die jeder mit 500, in Summa 2500 Streichen, auf die Fußsohle bedacht werden sollten. Ein Kawas oder Polizei-Offiziant kniete dem Jnkulpateu auf die Brust und hielt ihm die Hände, zwei trugen eine Stange auf den Schultern, an

7. Generalfeldmarschall Graf Moltke - S. 13

1890 - Langensalza : Schulbuchh. Gressler
13 Feder und Papier und schrieb an Mistreß Burt in Holstein lange, fesselnde Briefe, in denen er ausführlich seine Erlebnisse und die Wunder der unbekannten Türkenwelt schildert." (Petsch.) Diese herrlichen Briefe an die Schwester sind im Jahre 1841 unter dem Titel erschienen: „Briefe über Zustände und Begebenheiten in der Türkei aus den Jahren 1835—1839." Karl Ritter sagt in der Vorrede: „Diese Briefe waren zwar keineswegs für eine öffentliche Mitteilung, sondern im Drange des Herzens und infolge einer seltenen Reihe überraschender Lagen und merkwürdiger Begebenheiten geschrieben, in welche der unternehmende Verfasser nach und nach verwickelt wurde; um so größeren Wert haben sie bei einer so lebendigen als treuen und geistreichen Auffassung und Abspiegelung nach innen und außen, und desto größeren Dank ist man der wohlwollenden Mitteilung derselben schuldig." Im Oktober 1835 traf Moltke mit seinem Reisegefährten, einem Baron von B., in der türkischen Stadt Neu-Orsowa ein. Von da ging es nach Bukarest, der Hauptstadt von Rumänien. Lassen wir Moltke selbst erzählen: „Wir hatten uns in Orsowa einen Leiterwagen gekauft. Man spannte uns acht Pferde vor und an schwierigen Stellen noch einige Büffel. Der Regen goß unaufhörlich vom Himmel, und mein Hut war so durchweicht, daß ich ihn aus den Wagen warf. In den Dörfern fand man nichts, weder Essen noch Trinken, noch Nachtquartier. Selbst die Postämter sind elende Hütten oder eigentlich Höhten in der Erde, mit einem Dach aus Zweigen überdeckt. Von einer solchen Armut habe ich mir bisher keine Vorstellung zu machen gewußt. Nicht wenig erfreut waren wir, in Bukarest ein Gasthaus zu finden. Seit Orsowa hatten wir keins gesehen. Durch unsern Konsul wurden wir dem Fürsten Alexander Ghika vorgestellt und in mehrere Bojaren-Familien eingeführt. Obwohl wir uns fast unter dem nämlichen Breitengrade mit Genua befinden, wo ich mich vorigen Jahres um diese Zeit des

8. Österreich-Ungarn, Balkan, Orient - S. 111

1916 - Leipzig : Klinkhardt
v^xt vza 111 vzn v^n vzn vzn v^a u^a „Eintracht", der siebenbürgische verein „Transsylvania" und die Vereinigung der Reichsdeutschen. Hm meisten von allen bot in den Jahren meines Aufenthalts in Rumänien die „Liedertafel", die ziemlich in der Mitte der Stadt ein schönes, geräumiges, eigenes heim mit großem Gesellschaftssaal besitzt. Da haben uns manchen Abend die Klänge deutscher Meister erfreut, wissenschaftliche und Theater- vortrüge aller Art vereinten alle, die an deutschem Geistesleben Interesse hatten. Im Winter 1909 erlebten wir sogar eine aus eigenen Kräften gestellte Kuf- führung von „Figaros Hochzeit", die so gut gefiel, daß sie wiederholt werden mußte. Das war keine Kleinigkeit, wenn man bedenkt, daß fast alle Sänger und Musiker am Tage ihren Geschäften nachgingen und des Abends noch einen weiten und manchmal beschwerlichen Heimweg zurückzulegen hatten. habe ich bis jetzt nur Günstiges berichtet, so kommt das wohl daher, daß in der Erinnerung die hellen Punkte viel lebenskräftiger sind als die Schatten, die ja nirgends fehlen können. Und gewiß gibt es im Bukarester Gesellschafts- leben der Deutschen auch weniger Schönes und Ideales. Die Erscheinung des Spießbürgers, dem sein gutes Essen und Trinken, besonders das Vier, die Hauptsache ist, der dann in einer höchst unangenehmen Weise die Überlegenheit des Deutschen über das fremde Volk zur Schau zu tragen sucht, sie ist leider auch in Bukarest nichts Unbekanntes und schadet dem Ansehen des Deutsch- tums ungemein, während die gediegenen Unternehmungen, vor allem aber das Schulwesen, sich von Jahr zu Jahr immer mehr Anerkennung von ernst denkenden Rumänen erwerben. Nichts kann uns mehr nützen, als wenn diese deutschen Kulturquellen vom Reiche mit immer frischer Kraft in materieller wie ideeller Hinsicht gespeist werden. Gabriele Bartsch, Dresden. 4. Die Schwaben in der Dobrudscha. Gelegentlich eines Iagdausfluges, der längere Zeit währte, habe ich zum erstenmal die Schwabendörfer südlich von Konstanza kennen gelernt. Aber schon bevor die Donaubrücke bei Ternavoda gebaut war, habe ich die Dobrudscha (bis Konstanza) besucht. Den Norden der neuen rumänischen Provinz lernte ich von Galatz aus kennen. Auf meinen Kreuz- und (Huerzügen durch das Land hatte ich die „Schwa- den" in mein herz geschlossen. Ich sah, wie sie, fern der deutschen Kultur, Mangel litten im Verkehr mit deutschem Wesen und wie besonders ihr Schul- Unterricht darniederlag. Aus eigenen Mitteln, durch Zuwendungen von Freun- den, endlich durch eine ansehnliche Spende der damaligen deutschen Buchhand- lung T. Müller & Storck (Bukarest) machte ich mehrere große Ballen zusammen, die mit Tafeln, allerhand Schreibzeug, ..Lieder-, Märchen- und Gesangbüchern und Kalendern gefüllt waren. Da waren die Grimmschen und hauffschen Märchen dabei und „Tausend und eine Nacht". Aber auch rumänische Bücher hatte ich eingepackt, ja auch zwei türkische Sprachlehren. Schillers Werke, Darstellungen aus Deutschlands Geschichte waren natürlich auch nicht vergessen. Und da ich den großen Baummangel der Dobrudscha kannte, so versuchte ich ihm — wenigstens für einige Schwabendörfer — dadurch abzuhelfen, daß ich mir aus Erfurt eine gehörige Menge Akazien-(Robinia-)Samen kommen ließ auch Essigbaum — und weiße Maulbeere wurde dazugepackt. Außerdem

9. Die außereuropäischen Erdteile, Die deutschen Kolonien - S. 39

1917 - Breslau : Hirt
V. Südasien. 39 25. Tor und Turm eines Tempels in Madura (Provinz Madras). Eine Art Prozession von Wallfahrern, an ihrer Spitze geschmückte Elefanten, die Sinnbilder göttlicher Weis- hett, verläßt gerade das Tor des mit vergoldetem Dache ausgestatteten Tempels. Das ziemlich niedrige Innere W ttn Vergleich zu dem reich und kunstvoll ausgestatteten Äußern wenig künstlerisch gebaut und ausgeschmückt, mit Bildwerk aus Holz und Stein überladen.

10. Thüringisches Lesebuch für die oberen Klassen der Volksschulen - S. 64

1873 - Hildburghausen : Gadow
63 seines Vorgängers, voll Misstrauen, Grausamkeit und Geiz; Blutvergiessen schien ihn zu erquicken, wie den Durstigen ein Trunk Wasser. So einen Oberherrn hatten Ali’sfeinde erwartet, und ihr verborgener Neid wurde sogleich wie- der sichtbar. Sie brachten täglich Verläumdungen gegen den Schatzmeister an, auf die der König anfangs nicht achtete, bis eine unerwartete Begebenheit diese An- klagen wahr zu machen schien. Der König nämlich verlangte einen kostbaren Säbel zu sehen, den Schach Abbas vom türkischen Kaiser zum Geschenk bekommen hatte, und dessen einige Hofleute erwähnten. Der Säbel war nicht zu finden, ob er gleich in dem nachgelassenen Verzeichnisse des grossen Abbas eingetragen war, und so fiel Schach Sefi’s Verdacht auf den Schatzmeister, dass er ihn veruntreut habe. Diess war, was seine Feinde wünschten; sie verdoppelten ihre Beschuldigungen und maltenihn als den ärgstenbetrüger. „Er hat viele Häuser zur Bewirthung der Fremden ge- baut,“ sagten sie, „und andere öffentliche Gebäude mit grossen Kosten aufführen lassen. Er kam als ein nackter Knabe an den Hof, und doch besitzt er jetzt unermessliche Reichthümer. Wo könnte er alle die Kostbarkeiten, wo- mit sein Haus angefüllt ist, her haben, wenn er den kö- niglichen Schatz nicht bestöhle ?“ Ali Beg trat eben zum König hinein, als ihn seine Feinde so verklagten, und mit zornigen Blicken sprach der König: „Ali Beg, Deine Un- treue ist kund worden; Du hast Dein Amt verloren, und ich befehle Dir, in vierzehntagenrechnung abzulegen.“ Ali Beg erschrak nicht, denn sein Gewissen war rein; aber er bedachte, wie gefährlich es sein würde, seinen Feinden vierzehn Tage Zeit zu lassen, ehe er seine Un- schuld bewiese. „Herr,“ sprach er, „mein Leben ist in Deiner Hand. Ich bin bereit, die Schlüssel des könig- lichen Schatzes und den Schmuck der Ehre, den Du mir gegeben hast, heute oder morgen vor Deinem Throne niederzulegen, wenn Du Deinen Sclaven mit Deiner Gegenwart begnadigen willst.“ Diese Bitte war dem König um so willkommener: er sagte sie ihm zu und besichtigte gleich des andern Tages die Schatzkammer., Alles war in der vollkommensten Richtigkeit, und Ali Beg überführte ihn, tlassschach Abbas den vermissten Säbel selbst herausgenommen und mit den Diamanten ein anderes Kleinod habe schmücken lassen, ohne dass er es in seinem Verzeichnisse bemerket. Der
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